Studie der Europäischen Kommission: Die Bahnstrecke Rastatt-Haguenau ist offiziell ein europäischer Missing Link
Missing Links sind nicht betriebene kleine grenzüberschreitende Eisenbahnverbindungen innerhalb der Europäischen Union. Sie haben in den letzten Jahren an politischer Dynamik gewonnen. Dies gilt nicht nur, aber eben besonders für den Eurodistrikt PAMINA, da es im Moment noch keine grenzüberschreitende Nahverkehrsverbindung zwischen dem Nord-Elsass und Baden gibt. Mehr grenzüberschreitender Schienenpersonenverkehr würde generell die Mobilität und die wirtschaftliche Entwicklung im PAMINA-Raum fördern.
Durch die Reaktivierung der Bahnstrecke Rastatt-Haguenau wird das Nord-Elsass mit seinem dynamischen Zentrum Haguenau an die Wirtschaftsregionen Südpfalz und Elsass angebunden und eine konkurrenzfähige grenzüberschreitende ÖPNV-Verbindung geschaffen. Für den Eurodistrikt PAMINA geht es darum, die Region als wirtschaftlichen Standort zu sichern und die grenzüberschreitende Beschäftigung zu fördern. Dies sorgt sowohl im Alltags- und Berufsverkehr als auch im Gütertransport für Entlastung auf den Knotenpunkten Rheinbrücken, Rastatt und Karlsruhe. Außerdem wird durch den größeren Mobilitätsradius der Bevölkerung eine bessere Nah- und Gesundheitsversorgung möglich.
Die Strecke Rastatt-Haguenau, durch deren Reaktivierung man eine Ost-West-Verbindung zwischen Karlsruhe und Saarbrücken schaffen würde, war früher Teil der Nürnberg-Luxemburg-Linie, die in beiden Weltkriegen militärische und später von der Nato genutzt wurde. Das Gleis ist noch weitgehend erhalten und gepflegt. Eine zivile Reaktivierung wäre ein Symbol nachhaltiger Versöhnung.
Die Studie der europäischen Kommission kann hier eingesehen werden: Internetseite der Europäischen Kommission (Englisch)
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