Gründung der TechnologieRegion Karlsruhe (TRK) GmbH mit offizieller Feier vollzogen
„Bleiben Sie in Bewegung, für die Region – und das gemeinsam. Dann kann das nur zum Erfolg führen“, brachte Baden-Württembergs Wirtschaftsministerin, Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, am 21. Juli Begeisterung und Zuversicht auch der Landesebene gegenüber der TechnologieRegion Karlsruhe (TRK) zum Ausdruck. Diese manifestierte an diesem Aufbruchstimmung und Geschlossenheit ausstrahlenden Tag ihre neue Organisationsform als GmbH. Mit einem gut besuchten und viel beachteten offiziellen Festakt samt Gründungssitzung im Karlsruher Technologiepark als neuem Zuhause.
„Ein wichtiger und folgerichtiger Meilenstein“, erklärte der TRK-Vorsitzende, Karlsruhes Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup, und sprach von einer ganz neuen Dimension, denn: „Erstmals arbeiten Wirtschaft, Kammern, Wissenschaft und öffentliche Hand ideell, personell, finanziell, auch institutionell fest verankert zusammen.“ Was vor 30 Jahren begann, entwickelt sich nun nochmal entscheidend weiter: „kein ganz einfacher und kein kurzer Weg“. Aber der gemeinsame Mut der kommunalen Akteure aus Baden und der Pfalz, die weiter mit im Boot sind, ließ sie ihn zu Ende bestreiten – für diesen neuen Anfang. Mit 4L Vision, EnBW Kommunale Beteiligungen, evohaus, Forschungszentrum Informatik (FZI), Grenke AG, Handwerkskammer (ausdrücklich durch Mentrup begrüßt als Repräsentanz kleiner und mittlerer Unternehmen) sowie Industrie- und Handelskammer (IHK) Karlsruhe, Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und SEW Eurodrive. Diese und weitere Gesellschafter, die möglichst noch hinzukommen sollen, leisten ihren Beitrag dazu, dass sich die TRK im internationalen Wettbewerb als durchweg anerkannter Maßstab behauptet.
International denken, regional handeln
TRK-Geschäftsführer Jochen Ehlgötz setzt auf noch mehr Bündelung und Austausch, um effizient an einem Strang zu ziehen, sich zu ergänzen. Die Losung laute: „Noch stärker international denken, aber regional handeln.“ Entsprechend Eindruck konnte die TRK schon zuletzt nicht nur in Baden-Württemberg mit ihren über den RegioWIN-Wettbewerb prämierten und damit förderfähigen Leuchtturmprojekten machen, sondern auch europaweit (mit der Präsentation als Energieregion in Brüssel) und auf globaler Ebene – so diesen Mai auf der Mobilitätsmesse in Montreal. Ein paar Wochen zuvor war die formelle Überführung von der GbR in die GmbH erfolgt, die sich auf operativer Ebene bis Jahresende vollziehen soll. Zumal sich, unterstrich der Vorsitzende in einem von Stephanie Haiber (SWR) wie die gesamte Veranstaltung launig moderierten Podiumsgespräch, Stadtverwaltung Karlsruhe und TRK also voneinander lösen, brauche niemand eine vermeintlich überbordende Stärke der Stadt Karlsruhe zu befürchten. Es geht nur im Kollektiv, Prinzip und Haltung zur optimalen Bündelung der auf dichtem Raum vielschichtig vorhandenen und weiter zu vernetzenden Kompetenzen. Neben den genannten Global Playern und dem entscheidend mittragenden Mittelstand aus der Wirtschaft, den Kammern als Türöffnern und Dialogpartnern fällt der Wissenschaft eine Schlüsselrolle zu. Die auch finanzielle Beteiligung von FZI und KIT ordnete Mentrup, gerade ob ihrer herausragenden Strahlkraft, als deutschlandweit einmalig ein. Und Prof. Dr. Thomas Hirth, KIT-Vizepräsident für Innovation und Internationales, genau die Felder, auf die auch die TRK künftig noch stärker setzen möchte, erklärte im Gespräch: „Das KIT steht natürlich auch für Innovation, den Transfer in die Gesellschaft. Ich glaube, das KIT kann einen großen Beitrag für die Zukunftsfähigkeit der Region leisten.“ Doppelt engagiert ist Wolfgang Grenke als IHK-Präsident und Unternehmer-Gesellschafter. Er sieht im Fachkräftemangel und in der digitalen Revolution die großen Herausforderungen: „Da ist es gut, stärker zu sein“, und: „Wir müssen schauen, dass wir aus der Gesamtstrategie konkrete Projekte erarbeiten.“ Beispielhaft nannte er das geplante Welcome Center zur Gewinnung und Unterstützung internationaler Fachkräfte sowie umfassende Breitbandversorgung. Hierzu flankierte Karlsruhes Landrat Dr. Christoph Schnaudigel, der im Nebeneinander von TRK und Regionalverband Mittlerer Oberrhein keine Doppelstrukturen, sondern ein sich gut ergänzendes Miteinander sieht: Schnellstmögliche Internetanbindung sei überall unverzichtbar, denn Innovative gebe es auch im Kraichgau oder im Bühler Tal.
Weiche Faktoren und digitale Orientierung
Mentrup erinnerte an die sogenannten weichen Faktoren – „Kinderbetreuung, Bildungseinrichtungen“ und dergleichen „sind auch immer Qualitätsmerkmale“. Auf diese Familien- wie Freizeitangebote verweise man etwa im Willkommensportal nicht umsonst ebenso direkt, wie es für zuständige Einrichtungen und das Unternehmensspektrum der Fall ist. Die baden-württembergische Staatssekretärin Katrin Schütz betonte aus Erfahrung und voll Anerkennung: „Viel Entwicklung im Land hat mit dieser Region zu tun.“ Nach Industrie 4.0 und den kleineren Betrieben gefragt, sah sie diese nicht abgehängt. „Handwerk 2025“ sei in Arbeit, und wenn auch der einzelne gut beschäftigte Meister keine Zeit für strategisches Handeln habe, stünden doch Digitallotsen des Landes zur Seite. Lotsen wollen auch die Mitwirkenden der TRK sein. „Sie sind schon sehr gut aufgestellt, haben hier einen Nährboden, sind wirklich Vorreiter, federführend“, würdigte Schütz‘ Ressortleiterin Hoffmeister-Kraut die Akteure. Oberbürgermeister und Ministerin waren sich einig: Eines der schlagkräftigsten Argumente für die TRK ist der ausgeprägte Gemeinschaftsgrad. Sie kompensiert durch die gute Zusammenarbeit Vieles, was ihr an Größe gegenüber anderen Regionen fehlt. Und dies nun war erst der Auftakt – zu noch mehr Wahrnehmung und Wirkung. „Da ist jetzt eine Dynamik drin – die möchte ich gern nutzen, auch für neue Projekte“, blickte Ehlgötz voraus.